Dr. Bettina Beer ist 1966 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte und promovierte 1995 in Hamburg zum Thema deutschphilippinische Ehen. Seit 2001 ist sie habilitiert und arbeitet an der Universität in Heidelberg.

 

Mittwoch, den 27.11.02 um 20 Uhr im Museum der Weltkulturen, Galerie 37, Schaumainkai 37 (Hochparterre)

Bettina Beer:
Reisende in Sachen Fremdheit
zum Beispiel Karin Hahn-Hissink

Frauen kommen in der Geschichte der deutschsprachigen Ethnologie nur am Rande vor. Dabei gab und gibt es zahlreiche Frauen, die als Wissenschaftlerinnen, Fotografinnen, Malerinnen oder auch als interessierte Laien einen wesentlichen Anteil an der Erforschung und Beschreibung fremder Kulturen und Gesellschaften haben. Zum einen geht es in dem vorgestellten Projekt darum, diese Leistungen sichtbar zu machen. Zum anderen soll die Frage beantwortet werden, welche Bedingungen dazu beitrugen, dass Frauen sich intensiv mit fremden Kulturen beschäftigten, dass sie – für ihre Zeit noch ungewöhnlich – weit reisten, teilweise große Strapazen auf sich nahmen und in vielen Fällen auf ein „normales Familienleben” verzichteten. Biografien, Karrieren, Arbeitsweisen und Familienverhältnisse früher Ethnologinnen und Ethnografinnen sind allerdings sehr unterschiedlich und können nicht als „typisch weiblich” zusammenfassend beschrieben werden. Leben und Werk Karin Hahn-Hissinks zeigen, wie familiärer Hintergrund, Zufälle, allgemeine historische Bedingungen und persönliche Eigenschaften dazu beitrugen, dass sie aufgrund ihrer Begeisterung für die Fremde ihre eigenen Interessen verwirklichen und sich eine anerkannte Position in der Wissenschaft sichern konnte.

 

 

 

Bettina Beer im „Feld”.

 

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