Weichwanze aus der Nähe des Atomkraftwerks Gösgen in der Schweiz. Aquarell der Künstlerin Cornelia Hesse, 1988

Bild: Pro Litteris

Der Wanze ins Gesicht sehen (Arbeitstitel) Wie eine wissenschaftliche Zeichnerin die Atomindustrie das Fürchten lehrte

Antragstellerin:  Friederike Lorenz, Berlin
Art des Projektes:  Dokumentarfilm
Fördersumme:  4.000 Euro

Die Schweizer Künstlerin Cornelia Hesse Honegger erhält 2015 in Washington DC den Nuclear Free Future Award in der Kategorie Aufklärung – eine lange überfällige Anerkennung der Frau, die sich selbst Wissenskünstlerin nennt. Sie zeichnet seit mehr als 30 Jahren Insekten in Gebieten, die radioaktiven Niederschlag erfuhren bzw. die sich in der Nähe von Atomkraftwerken befinden. Sie dokumentiert damit die organischen Schäden, die diese Tiere aufweisen und zeigt so mit den Mitteln der Kunst, welch gravierende Konsequenzen die Nutzung der Atomenergie hat. Die Beobachtungen und Belege Hesse Honeggers wurden lange bagatellisiert, weil sie nicht der offiziellen Lehrmeinung entsprachen – bis schließlich auch einzelne Forscher lernten, genauer hinzusehen und überlieferte Hypothesen zu hinterfragen.